Chronik
Die Geschichte der Wilhelmshöhe
Bis 1876 kauften die Bewohner der ehemaligen kleinen Gemeinde Rohrhardsberg die lebensnotwendigen Dinge im Krämerladen von Familie Dold. Der Besitzer Augustin und seine Frau Johanna Dold bauten die Hütte in eine Wirtschaft mit einem großen Saal um und nannten sie "Zum Bären". jetzt war auch Platz für eine richtige "Wälderhochzeit". Zu diesen öffentlichen Hochzeiten war das ganze Dorf eingeladen.
Der Wirtshausname brachte der Wirtin ihren Spitznamen ein. Sie wurde fortan "Altbärtwirtin" und ihr Mann "Haidenaugustin" genannt. Auch danach wurden die Nachfahren meist mit dem "Bärt" benannt. So wie der Bärt-Lukas, die Bärt-Ilse uws. Das hat sich bis zum heutigen Tage nicht geändert.
1894 bis 1929 übernahmen Veronika Kuner, geborene Dold, und ihr Mann Lukas Kuner die Bauernwirtschaft und führten sie wie ihre Nachkommen im Sinne ihrer Eltern weiter.
Doch ein harter Schicksalsschlag traf die beiden. Eine alte überlieferte Begebenheit erklärt, warum der Gasthausname von "Zum Bären" in "Zur Wilhelmshöhe" in dieser Zeit umbenannt wurde. Den Eheleuten Lukas und Veronika verstarben innerhalb einer Woche alle vier Kinder an einer Epidemie, die im benachbarten Schonach und in der Umgebung kursierte. Sie beteten zu Gott, ihnen doch noch einmal Kinder zu schenken, die dann den gleichen Namen wie ihre verstorbenen Geschwister erhalten sollten. Und der Herrgott schenkte ihnen noch einmal einen Wilhelm, eine Berta, eine Frieda und einen Otto. Aus Freude und Dankbarkeit, dass die Kinder gesund heranwachsen durften, wurde die Wirtschaft nach ihrem "Wieder"-Erstgeborenen Sohn Wilhelm umbenannt.
1929 übenahm dann ihr Sohn Otto mit seiner Frau Maria, geborene Erbe, die elterliche Gastwirtschaft. Ihre beiden ersten Kinder wurden zum Gedenken nach ihren Großeltern Veronika und Lukas benannt. Desweiteren bekamen die beiden noch einen Max und eine Ilse.
1940 wurde das Gasthaus ein Opfer der Flammen. Da die sonst schon schwere Zeit es nicht erlaubte, das Gasthaus schnellstmöglich wieder aufzubauen, bewirtschafteten die Wirtsleute ein jahr lang ihre Gäste in einer kleinen Hütte, einer Baracke, wie sie es selbst nannten, in der sie auch wohnten, bis der Bärt-Otto und seine Söhne das "Bär't" wieder aufbauten. So wie es auch heute noch dort steht.
1965 wurden dann ihr Sohn Lukas und seine Frau Ilse Kuner, geborene Hör, die Besitzer der "Wilhelmshöhe"; sie erbauten im Jahr 1975 das Gästehaus "Bär't". Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter gingen zwei Töchter, Stephanie und Ulrika, hervor. Seit dem Tod von Lukas Kuner 1987 führt seine Frau Ilse Kuner zuerst alleine und dann mit ihren Töchtern den Betrieb weiter.
Zahlreiche Umbauten verschönerten den alten Gasthof, ohne jedoch die urige schwarzwälder Atmosphäre zu zerstören.
Auch heute noch wird die Tradition gepflegt. So wird an Christi Himmelfahrt ein Hausaltar aufgebaut, an dem die Flurprozession mit Prozessionsmarsch, Pfarrer und Kirchengemeinde vorbei geführt wird und zu einem Gebet innehält. Auch der Name Lukas-Kuner-Weg ist nach dem alten "Bär-Wirt" benannt. Ebenso ist das erstgeborene Familienmitglied auf den Vorfahren Lukas getauft.
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